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Doku Arts 2013/2014 :: Programme :: Miradas Múltiples – La Máquina Loca

Doku Arts

DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014

DOKU.ARTS<br />Zeughauskino Berlin<br />10.09.–12.10.2014

Miradas Múltiples – La Máquina Loca

Der namhafte mexikanische Kameramann Gabriel Figueroa (1907–1997) drehte 200 Filme im Laufe einer Karriere, die Mitte der 1930er Jahre als Praktikant von Orson Welles Kameramann Gregg Toland in Hollywood ihren Anfang nahm und erst Mitte der 1980er endete. Das internationale Publikum kennt ihn vermutlich für seine sechs Filme, die mit Luis Buñuel entstanden, darunter Meisterwerke wie Los Olvidados (1950), Nazarín (1959) und El Angel Exterminador (1962). Auch wenn Figueroa zum Ende seiner Karriere hin an einigen bedeutenden Farbfilmen mitwirkte – etwa an John Hustons Under the Volcano (1984) –, galt seine wahre Vorliebe dem Schwarz-Weiß-Film und seinem außerordentlich dramatischen Potenzial.

Es ist dieser Aspekt seines großen Talents, dem sich Emilio Maillé in seiner neuen, anspruchsvollen Dokumentation widmet. In dieser werden längere Ausschnitte aus Figueroas Arbeiten von einigen der weltweit bedeutendsten Kameraleuten kommentiert. Um dem Film eine einheitliche Ästhetik zu verleihen, sind diese ebenfalls in körnigem Schwarz-Weiß-Film gefilmt. Die Bandbreite und Qualität dieser Beiträge ist beeindruckend: Christopher Doyle, Anthony Dod Mantle, Janusz Kamiński, Vittorio Storaro, Giuseppe Rotunno, Philippe Rousselet, Raoul Coutard, Haskell Wexler, Darius Khondji und noch viele andere sind vertreten. Aus der je eigenen Sicht versucht jeder von ihnen zu definieren, was die Schönheit des Schwarz-Weiß-Films in seiner Hochzeit ausgemacht hat – und was wir verloren haben, indem wir ihn kaum noch nutzen.
Doch die Dokumentation ist auch ein Film über Mexiko. Die tiefen, mit Wolken gefüllten Himmelslandschaften, die Figueroa in einer ganzen Reihe von Filmen so liebevoll und dramatisch über eindrucksvollen Reitern und prachtvollen mutigen Frauen in Szene setzte, haben eine bleibende Bilderwelt erschaffen, die Aspekte der nationalen Identität einfängt, in denen wir das zeitlos Tragische erkennen.

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Emilio Maillé

Emilio Maillé, geboren 1963 in Mexiko-Stadt, lebte von 1980 bis 2005 in Paris und absolvierte sein Studium in Französischer Philologie und Filmwissenschaft an der Universität Sorbonne Nouvelle – Paris 3. Sein erster Film Rosario Tijeras (2005) war im Produktionsland Kolumbien ein großer Kinoerfolg und wurde in zahlreichen Ländern veröffentlicht. Maillé drehte diverse Dokumentarfilme für französische, spanische und mexikanische TV-Sender; zur Zeit ist er Mitglied des Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA).