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Doku Arts 2013/2014 :: Programme :: Les Statues meurent aussi

Doku Arts

DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014

DOKU.ARTS<br />Zeughauskino Berlin<br />10.09.–12.10.2014

Les Statues meurent aussi

„Wenn Menschen sterben, gehen sie in die Geschichte ein. Wenn Statuen sterben, werden sie Kunst.“ Mit dieser Aussage eröffnen Chris Marker und Alain Resnais ihren Essayfilm Les statues meurent aussi aus dem Jahr 1953, der die Nachwirkungen des Kolonialismus auf die europäische Wahrnehmung von afrikanischer Geschichte und Kultur in den Blick nimmt. Markers und Resnais’ Film wirft ein Schlaglicht auf die Kommodifizierung traditioneller Masken und Statuen aus Subsahara-Afrika durch den Westen sowie die Ausbeutung afrikanischer Arbeitskraft und Leistungen in den Bereichen Industrie, Sport, Musik und Tanz. Um sich von einem essenzialistischen Verständnis von négritude abzusetzen, betont der Film die tiefer liegenden Verflechtungen zwischen Afrika und Europa. „Es gibt keinen Bruch zwischen der afrikanischen Zivilisation und der unsrigen. Die Gesichter afrikanischer Kunst haben sich vom gleichen Gesicht des Menschen abgelöst wie die Haut von der Schlange.“ Der von der französischen Zeitschrift Présence Africaine in Auftrag gegebene Film, der 1954 den Jean-Vigo-Preis erhielt, wurde in Teilen über Jahre zensiert und erst 1968 erstmals in voller Länge ausgestrahlt – ein Indiz dafür, dass er seiner Zeit, in der Frankreich im Indochina-Krieg kämpfte und sich zugleich mit Unabhängigkeitsbestrebungen in Algerien konfrontiert sah, weit voraus war. Les statues meurent aussi, ein Frühwerk von Marker und Resnais, die in den 1950er- und 1960er-Jahren der Rive Gauche-Gruppe linksintellektueller Filmemacher nahestanden, ist ein Beleg für ihre Freude der Filmemacher an Experimenten mit der ästhetischen Form und ein Zeugnis für ihr leidenschaftliches gesellschaftspolitisches Engagement.

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Chris Marker

Chris Marker, geboren 1921 in Neuilly-sur-Seine, war ein französischer Schriftsteller, Fotograf und Dokumentarfilmer. Er studierte Philosophie bei Jean-Paul Sartre in Paris und beteiligte sich während des Zweiten Weltkrieges am französischen Widerstand. Nach Kriegsende begann er, als Drehbuchautor und Regisseur zu arbeiten und dokumentierte seine Reisen in sozialistische Länder in verschiedenen Büchern und Filmen wie ¡Cuba Sí! (1963). Zu seinem filmischen Werk gehören außerdem Klassiker wie La Jetée (1962), Sans Soleil (1983) und Twelve Monkeys (1995).

Alain Resnais

Alain Resnais, geboren 1922 in Vannes, war französischer Regisseur und Cutter. Zwischen 1936 und 2006 drehte er insgesamt 47 Filme. Zu seinen bekanntesten Werken gehören u. a. Hiroshima, mon amour (1959), L’Année dernière à Marienbad (1961) und Muriel, ou le Temps d’un retour (1963). Für sein Lebenswerk erhielt Resnais 1995 den Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig sowie 1998 den Silbernen Bären der Berlinale.